Gefühlt endet das Lernen mit dem erfolgreichen Schul- oder Universitätsabschluss. Doch in praktischer Hinsicht gibt es immer wieder Gelegenheiten, in denen Menschen etwas Neues dazulernen können – und diese Chancen sollten ergriffen werden. Denn lebenslanges Lernen kann sich nicht nur positiv auf die Karrierechancen oder das Gehalt auswirken, sondern auch für echte Glücksgefühle sorgen.
Was ist lebenslanges Lernen?
Unter lebenslangen Lernen versteht man, dass sich ein Mensch sein gesamtes Leben lang weiterbildet. Dazu gehört sich neues Wissen anzueignen, um die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten zu erweitern. Doch wer von diesem Konzept hört, mag vielleicht erst einmal ablehnend reagieren. Denn wer kennt es nicht: Die vielen Stunden, die während der Schulzeit oder des Studiums zum Lernen benötigt wurden. Die Freizeit kam zu kurz, der Stressfaktor stieg – doch am Ende zahlte sich der Aufwand aus.
Und nun heißt es, das ganze Leben lang weiterzulernen? Hier sollte von Anfang an ein Fokus auf die Vorteile statt auf den Arbeitsaufwand des lebenslangen Lernens gelegt werden. Immerhin werden ständig neue Anforderungen an Arbeitnehmer gestellt. Das wandelnde Umfeld, die zunehmende Digitalisierung und die große Konkurrenz am Arbeitsmarkt erfordern stets neue Ideen und Innovationen. Neues dazuzulernen, trägt dazu bei, das eigene Umfeld durch das erworbene Wissen aktiv mitgestalten zu können.
Vorteile von lebenslangem Lernen
Die Vorteile durch lebenslanges Lernen erstrecken sich auf das Arbeitsleben, aber auch auf das persönliche Empfinden und die eigene Entwicklung. Lebenslanges Lernen bringt dir bereits einen ersten Pluspunkt, wenn du einfach mit dem Zahn der Zeit gehen möchtest. Berufe, die lediglich eine einmalige Ausbildung bedingen, sind selten geworden. Du als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer stellst dich durch Zusatzkurse und Fortbildungen den Veränderungen, die im gesellschaftlichen und beruflichen Bereich früher oder später unweigerlich auf dich zukommen werden – seien es technische Neuerungen oder die Zunahme von Arbeiten, die dich geistig fordern.
Wettbewerbsfähigkeit und Aufstiegschancen
In der Rolle der Arbeitnehmerin oder des Arbeitnehmers bleibst du durch lebenslanges Lernen selbst wettbewerbsfähig und erhöhst deinen persönlichen Marktwert. Vielleicht befindest du dich aktuell in einer Jobposition, die dir zwar Spaß macht, aber eigentlich nicht dem ursprünglichen Traumberuf entspricht. Durch lebenslanges Lernen kannst du flexibler werden und neue Möglichkeiten erschließen, vielleicht sogar den lang ersehnten Job ergattern. Die Aufstiegschancen sind durch deine zusätzlichen Kompetenzen höher.
Nimmst du an Präsenzkursen teil, um neue Inhalte zu lernen, sorgst du gleichzeitig für eine Erweiterung deines Netzwerks. Je mehr Fortbildungen du besuchst, desto bekannter wirst du und entwickelst dich vielleicht sogar zu einer festen Größe in der Branche.
Möglichkeiten und Varianten von lebenslangem Lernen
Doch wie gelangst du zu den ersehnten, neuen Kompetenzen? Grundsätzlich kannst du dich an den drei Bausteinen formelles, informelles und autodidaktisches Lernen bedienen.
Das formelle Lernen ist der klassische Schulunterricht. Es zeichnet sich dadurch aus, dass das Lernen angeleitet und organisiert ist. Möglichkeiten, um sich mit dieser Methode weiterzubilden, sind zum Beispiel Weiterbildungsseminare, Webinare oder Vorträge. Tipp: Erkundige dich an deiner Universität über Weiterbildungsangebote. Das Lernen in der Gruppe macht meist mehr Spaß und spornt einen zusätzlich an.
Eine Reflexion des erhaltenen Feedbacks oder learning by doing am Arbeitsplatz, nennt man informelles Lernen. Charakteristisch hierfür ist, dass das Lernen in Alltagssituationen stattfindet. Das kann zum Beispiel durch das Gespräch mit einem Kollegen geschehen.
Das autodidaktische Lernen beschreibt den Lernprozess des selbstständigen Lernens. In dieser Situation ist man in der Rolle des Lernenden und Lehrenden zugleich. Autodidaktisch kannst du dich zum Beispiel über YouTube Tutorials oder Podcasts weiterbilden.
Wenn du dich an diesen drei Bausteinen bedienst, hast du die beste Grundlage, um dich ein Leben lang weiterzubilden.
Geistige Gesundheit und Glücksgefühl
Der Mensch sollte sich regelmäßig bewegen, um zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Doch auch das Training für eines unserer wichtigsten Organe darf nicht vergessen werden: das Gehirn-Jogging! Fördere deinen Geist regelmäßig, um ihn bis ins hohe Alter fit zu halten. Wichtig ist, dass die Übungen und Lerninhalte abwechslungsreich bleiben – daher solltest du dich am besten gleich für mehrere interessante Kurse einschreiben.
Ein netter Bonus von lebenslangem Lernen ist das Glücksgefühl, wenn du dir neue Kompetenzen erarbeitet hast. Ob bestandene Prüfung oder schlicht der Gedanke, eine Fortbildung bis zum finalen Termin durchgehalten zu haben: Die Belohnung sind echte Glücksgefühle, die dich zu weiteren Leistungen motivieren. Und: Wenn du dich von vorneherein für Themen entscheidest, die dich wirklich interessieren, ist der Effekt noch spürbarer.
Fazit: Lebenslanges Lernen lohnt sich!
Nach der Uni ist vor dem stetigen, beruflichen Aufstieg: So könnte das Konzept des lebenslangen Lernens zu immer neuen Kursen motivieren! Wichtig ist, dass das Thema und die Branche von Fortbildung, Video oder Fachbuch zu den eigenen Vorstellungen und Jobwünschen passen.
Interview: Was ist lebenslanges Lernen und wie setze ich es im Alltag um?
Lucia Filsinger, Mitarbeitern Learning Design bei MLP, berichtet im Interview von ihrem Karriereweg und wie sie sich beruflich und privat weiterbildet.